Österreicher sind im europäischen Vergleich nicht nur die Bierverbraucher Nummer eins, sondern auch Spitzenreiter beim Obstkonsum. Diese Ergebnisse sind nur zwei Highlights des Europäischen Ernährungs- und Gesundheitsberichts „European Nutrition and Health Report 2004“ (ENHR), der heute, Freitag, der Presse vorgestellt wurde.
Österreicher sind im europäischen Vergleich nicht nur die Bierverbraucher Nummer eins, sondern auch Spitzenreiter beim Obstkonsum. Diese Ergebnisse sind nur zwei Highlights des Europäischen Ernährungs- und Gesundheitsberichts „European Nutrition and Health Report 2004“ (ENHR), der heute, Freitag, der Presse vorgestellt wurde.
Der ENHR ist der erste Bericht, der umfassende ernährungs- und gesundheitsbezogene Daten aus 14 Ländern erfasst und den derzeitigen Status aufzeigt. Österreich nahm bei der Erarbeitung der Studie eine zentrale Rolle ein, denn mit der Koordination der Studie beauftragte die Europäische Kommission Ibrahim Elmadfa vom Institut für Ernährungswissenschaften Wien.
Die aktuellen Daten zeigen, dass Österreich beim Zuckerverbrauch und beim Verzehr von rotem Fleisch, vor allem von Schweinefleisch, weit über dem EU-Durchschnitt liegt (Fleisch: 182 g/Person/Tag). Als positiv bewertete Elmadfa, dass Österreich Spitzenreiter beim Obstkonsum ist (Obst 192 g/Person/Tag) und beim Milchkonsum hinter Schweden und Finnland an dritter Stelle liegt (Milch: 284 g/Person/Tag). Dafür liegt der Verzehr von Gemüse weit unter den empfohlenen Mengen (Gemüse: 142 g/Person/Tag). Die Daten aus nationalen Ernährungserhebungen zeigen, dass generell die Zufuhr von Fett, insbesondere der ungesünderen gesättigten Fettsäuren, zu hoch ist (Fett: 42 g/Person/Tag). Daraus resultiert auch eine höhere Cholesterinaufnahme. Dafür war die Aufnahme von Kohlehydraten – vor allem von komplexen Kohlehydraten allgemein – zu niedrig. Darüber hinaus registrierte die Studie eine zu geringe Ballaststoffaufnahme.
Generell verzeichnet der ENHR EU-weit einige wünschenswerte aber auch weniger wünschenswerte Trends. So sind der steigende Obst-, Gemüse-, und Fischkonsum durchaus positiv zu bewerten. Während der Anstieg im Verbrauch von tierischen Produkten wie beispielsweise rotes Fleisch und Geflügel sowie der steigende Konsum von Zucker und Süßstoffen negativ zu beurteilen ist. Der vermehrte Verbrauch pflanzlicher Öle ist prinzipiell ein positiver Trend, doch gleichzeitig konnte keine Senkung beim Konsum von ungesunden tierischen Fetten verzeichnet werden. Auf der Nährstoffbasis konnte in der EU ein deutlicher Anstieg des Fettanteils am Gesamtenergieverbrauch festgestellt werden. Diese Entwicklung geht vor allem auf Kosten des Kohlehydratanteils und ist somit als äußerst nachteilig zu erachten.
Die typischen Folgen einer ungünstigen Nährstoffverteilung, die meist mit einer erhöhten Energieaufnahme bei gleichzeitiger geringer körperlicher Aktivität einhergehen, sind die hohe Prävalenz an Übergewicht und Adipositas, die auch schon bei Kindern beobachtbar sind, erklärte Elmadfa.
Quelle: www.pressetext.at